Über Nikolai

Nikolais absolutes Lieblingsessen war zweifellos der Riebel! Wenn es Riebel gab, dann gab es für ihn zum Frühstück, zu Mittag, am Abend und dazwischen nichts anderes… Nikolai konnte so lange Riebel essen, bis keiner mehr da war. Auch Nikolais Freunde lieben Riebel und darum gab es diesen meistens auch, wenn sie zu Besuch kamen.

Eine Riesenfreude konnte man Nikolai auch mit Käsknöpfle machen. Käse aß Nikolai ausschließlich als Käsknöpfle und die gab es bei Oma und Omama oder auch mal im Gasthaus. Wenn ich mir aber denselben Käse daheim aufs Brot legte, dann beschwerte sich Nikolai immer über den Käsegestank und bat mich darum, mich ans andere Tischende zu setzen. Ansonsten, drohte er mir, würde er nämlich nicht sitzenbleiben. Ich fand das immer soooo lustig und setzte mich dann auch ganz brav ans andere Tischende.

Aber wenn es bei Oma Käsknöpfle gab, dann war sogar Nikolai derjenige, der den Käse mit der Drehreibe reiben wollte. Dabei musste er den Käse sogar in die Hand nehmen - aber über den Gestank beschwerte er sich dabei nie! So sehr liebte er die Käsknöpfle.

Aber auch Brot gehörte zu seinen Lieblingsspeisen. Besonders schmeckten ihm dabei Sorten mit vielen Körnern oder Laugenstängel.

Kartoffeln zählten auch zu seinen Leibgerichten. Nikolai mochte alles, was man aus Kartoffeln machen kann: Pommes, Kartoffelpüree, Pellkartoffeln, Kroketten, Bratkartoffeln, Salzkartoffeln, Kartoffelspalten usw.

Fischstäbchen, Fleischlaibchen und Haferflockensuppe (aber nur die von Mami) schmeckten ihm auch sehr.

Stracciatella, Pistazie und Kokos waren seine Lieblingssorten. Doch gab es diese nicht, war das auch kein Problem! Hauptsache ein Eis, denn das gab es mit ganz wenigen Ausnahmen nur im Sommer. Ich suchte für mich meistens eine Eissorte aus, die Nikolai noch nie hatte. So gab es für ihn etwas Neues zu probieren. Auf diese Art kam Nikolai z.B. auf die Sorte Pistazie. Nur um eine Kugel Eis zu schlecken, fuhren Nikolai und ich hin und wieder extra mit dem Bus oder Rad nach Bludenz – und im Anschluss gleich wieder heim.

Nikolai liebte Bounty und Kindermilchschnitte und im Sommer Eis. Zum Geburtstag wünschte er sich Stracciatella Muffins.

Soletti, Snips und Chips – das knabbert Papi gerne und Nikolai fand ebenso Gefallen daran. Davon mochte er die Würmle (Snips) am liebsten. Doch die absolute Lieblingsknabberei waren Pombären und die gab es nur bei den Weihnachts- und Faschingsfeiern in seiner Spielgruppe. Hätte man ihn gelassen – dann hätte er alle ganz alleine aufgegessen.

 Wasser

Da gibt es sehr, sehr viele. Nikolai war schon von ganz klein auf ein regelrechter Bücherwurm. Ob Geburtstag, Ostern, Weihnachten oder einfach mal so – mit einem neuen Buch konnte man ihm immer eine große Freude bereiten!

Ganz besonders liebte Nikolai die Bücher von der Kuh Lieselotte. Nikolai hatte alle Lieselotte-Bücher!

Auch die Bücherserien von Pettersson und Findus oder von Lars, dem kleinen Eisbären, mochte er sehr.

Oft gelesen haben wir auch „Der kleine Wichtel Knopf“, „Der kleine Drache Berti“ und seine Bücher über den Bauernhof, die Feuerwehr, den Flughafen, die Polizei, das Weltall usw.

Nikolai freute sich auch immer auf die Oster- und Weihnachtszeit. Denn für diese Zeit hatten wir jede Menge Bücher, die danach wieder für ein ganzes Jahr im Kasten verschwanden.

Regelmäßig gingen wir bei uns im Dorf in den Supermarkt. Auf dem Weg zur Kassa mussten wir an den Zeitschriften vorbei. Jedes Mal schaute Nikolai nach, ob die neue Winnie Puh- oder Benjamin Blümchen-Zeitschrift schon da war.

Als Nikolai sein letztes Buch geschenkt bekam, war er bereits im Krankenhaus. Obwohl wir dieses Buch nicht so oft lesen konnten wie alle anderen, kann ich es zu seinen Lieblingsbüchern zählen. Ich glaube, die Geschichte hat ihm Mut gemacht, es war „Die kleine Hummel Bommel“.

Nikolai hatte ein paar Hörspiel-CDs mit Geschichten von Benjamin Blümchen, Lars, dem kleinen Eisbären oder Puckerl & Muckerl, die ihm große Freude machten. Er hörte aber auch sehr gerne CDs mit Kinderliedern. Wir liebten die Weihnachtszeit mit ihren fröhlichen Melodien. Da wurde immer eifrig und laut mitgesungen.

Aber seine absoluten Lieblingslieder waren sicher jene, in denen er selber vorkam. Nikolai hatte sein eigenes Nikolai-Feuerwehrmann- und Nikolai-Mähdrescherfahrer-Lied.

Und dann gab es noch ein Lied, das er gerne gehört und zu dem er immer getanzt hat: Insomnia von Faithless!!! Das hat er irgendwann einmal auf einer Autofahrt gehört und es hat ihm einfach gefallen.

Nikolais absolute Lieblingsserie war „Die Oktonauten“. Eine Folge hatte er zufällig einmal mit Papi im Fernsehen gesehen. Als wir dann die DVDs dazu entdeckten, wuchs die Sammlung ziemlich schnell. Für seine tägliche Fernsehstunde suchte sich Nikolai fast immer eine DVD der Oktonauten aus. Seine Lieblingsfiguren aus der Geschichte waren Quasi, die mutige Piratenkatze und Trixi, die Mechanikerin, die all die tollen U-Boote baut. Nachdem er die Oktonauten für sich entdeckt hatte, wurden andere Geschichten oder das Kinderprogramm im Fernsehen nur mehr selten eingeschaltet.

Andere Geschichten, die er auch mochte, waren Feuerwehrman Sam, Kleiner roter Traktor, Bob der Baumeister, Lauras Stern, Pettersson und Findus, Cars, Planes und Rio.

In den letzten Wochen, bevor Nikolai krank wurde, interessierte er sich sehr für das Weltall. Wir mussten ganz oft in einem Weltallbuch lesen, welches wir uns von Freunden ausgeliehen hatten. Wir bauten uns eine Raumstation aus Lego-Duplo und im Kinderfernsehen lief eine passende Geschichte, die ihm sehr, sehr gut gefiel: Q Pootle 5

Die letzte Folge konnten wir aber nicht mehr anschauen, da Nikolai da schon im Krankenhaus war.

Nikolai ließ sich gerne Bücher vorlesen. Ein Buch nach dem anderen zog er aus seinem Bücherregal. Es verging kein Tag ohne irgendwelche Bücher.

Jede Woche gab es einen Papitag und einen Tag bei Oma und Opa, wenn ich am Arbeiten war. An diesen Tagen wurde viel in Keller und Garten gewerkelt und gebastelt. Da war Nikolai immer mit großem Eifer dabei.

Nikolai liebte es, Zeit bei Oma und Opa oder Omama und Opapa zu verbringen, denn da hatte immer jemand endlos Zeit zum Spielen.

Nikolai freute sich sehr über die vielen Ausflüge, die wir machten. Dazu waren wir viel mit Bus, Bahn und Fahrrad unterwegs – das liebte er. Wir besuchten die Spielfabrik, das Hallenbad, Freibäder im ganzen Land und verschiedene Spielplätze. Oder aber wir fuhren einfach mit dem Zug nach Bregenz, nur um die Enten zu füttern. Im Sommer hatten wir eine Karte für die Seilbahnen und diese nutzten wir viel. Nikolai war gerne draußen in der Natur – und das bei jedem Wetter. Er liebte abenteuerliche Wanderungen auf Trampelpfaden.

Nikolai liebte sein Laufrad!

Nikolai ging gerne schwimmen.

Das Basteln mit Papi oder mir war Nikolai wichtig. Er war immer sehr stolz auf die selbstgemachten Sachen. Wir bastelten Deko rund um die Jahreszeiten und da besonders gerne Weihnachtsschmuck für den Christbaum. Nikolai war immer sehr stolz, wenn sich andere über seine verschenkten Basteleien freuten.

Nikolai liebte es schon immer, in andere Rollen zu schlüpfen. Bei uns oder bei Oma und Opa im Garten war er als Rasenmäherroboter unterwegs. Sein Laufrad konnte so auch mal zum Mähdrescher werden. Beim Kinderschminken war er immer dabei.

Nikolai liebte Verkleidungen aller Art. In der Spielgruppe als Spiderman oder Superman. Im Fasching als Feuerwehrmann. Zu Ostern als Osterhase. Mit seiner gleichaltrigen Cousine verkleidete er sich als Fee und er hatte auch schon einen neuen Verkleidungswunsch, den wir ihm aber nicht mehr erfüllen konnten: Nikolai wollte sich als Christkind verkleiden!

Nikolai mochte alle Jahreszeiten.

Da war zuerst mal der Frühling, weil da der Osterhase kommt. Nikolai liebte Ostern und freute sich, dass der Osterhase die Ostereier immer einzeln in Haus und Garten versteckt hatte. Bis zu 20 Eier musste Nikolai suchen und alle konnte er finden. Über ein neues Spielzeug vom Osterhasen freute er sich, aber es war nicht wichtig für ihn. Für Nikolai zählte nur eine möglichst lange und abenteuerliche Ostereiersuche.

Im Sommer hatten endlich die Freibäder geöffnet. Nikolai liebte das Wasser und besonders die Wasserrutschen. Nikolai war gerne am Bodensee – so wie ich.

Im Sommer öffneten auch endlich die Seilbahnen.

Der Herbst war unsere Zeit, um auf Schatzsuche zu gehen. Unsere Schätze waren Kastanien und Nüsse. Wir waren auch viel in den Bergen und wanderten sehr gerne durch einen Raschelblätterwald. Und im Herbst findet ja auch immer das tolle Laternenfest statt.

Der Winter war vollgepackt mit Dingen, die Nikolai liebte. Nikolai war gerne im Schnee. Er freute sich, wenn dicke Schneeflocken vom Himmel fielen und wir mehrmals am Tag Schneeschaufeln mussten. Er fuhr gerne Bob oder rutschte mit seinem Rutschteller auch die allerkleinsten Hügel hinunter. Nikolai liebte – wie wohl jedes Kind – die Weihnachtszeit. Er freute sich auf den Nikolaus, backte gerne Kekse und bastelte mit mir eifrig neuen Christbaumschmuck. Zu Weihnachten nahmen wir dem Christkind etwas Arbeit ab und schmückten den Christbaum selbst. Das Christkind durfte dann die Lichter einschalten und die Geschenke bringen.

Sehr gerne erinnere ich mich an das letzte Weihnachtsfest mit Nikolai. Nikolai hatte nur einen einzigen Wunsch: das U-Boot „Guppy X“ von den Oktonauten.

Als er später noch ein zweites kleines Päckchen unter dem Christbaum entdeckte, da war er freudig überrascht. Und als es dann an den zwei folgenden Tagen noch Geschenke bei den Großeltern gab, da äußerte er sich fast schon entrüstet, dass er doch seine Guppy X schon bekommen hatte. Er freute sich dann aber doch. Aber er wäre wohl vollkommen zufrieden gewesen, wenn die Guppy das einzige Geschenk geblieben wäre. Das war alles, was er sich gewünscht hatte. Wir fanden das sehr schön.

Am Winter liebte er auch Silvester und den Fasching. Mit seinem Feuerwehrkostüm fiel er auf – sein nächster Verkleidungswunsch wäre „Christkind“ gewesen.

Pinguin „Bipa“